BIM Grundlagen im Straßenbau

Schulungsdauer

09:00 - ca. 16:00 Uhr

Zielgruppe

Mitarbeiter von Straßenbauverwaltungen, Behörden, Planungs- und Baufirmen

Inhalte

• Einführung in BIM und dessen Relevanz für den Straßenbau
• Regelwerke und Standards
• BIM-Implementierungsstrategien auf Bundes-, Landes- und Unternehmensebene
• BIM-Rollen und Verantwortlichkeiten
• BIM-Ziele und BIM-Anwendungsfälle
• Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA)
• BIM-Abwicklungsplan (BAP)
• Softwarelösungen zur BIM-Anwendung
• Qualitätssicherungsprozess mit BIM
• Termin- und Kostenplanung mit BIM
• Informationsmanagement mit BIM
• Ausblick zur Weiterentwicklung der BIM-Methode

Schulungsnachweis

Schulungsbescheinigung, Sicherheitspass nach Bedarf.

In Schulungsgebühr enthalten

Im Preis enthalten sind Schulungsbescheinigung, Sicherheitspass nach Bedarf und seminarbegleitende Unterlagen. Bei Präsenz-Seminaren ist die Bewirtung der Teilnehmer im Preis enthalten (Tagungsgetränke, Kaffeepausen, Mittagessen). Bei Online-Seminaren erhalten die Teilnehmer vorab die Unterlagen per E-Mail (PDF).

Gut zu wissen

Der Begriff Building Information Modeling (BIM) bezeichnet nach VDI 2552 „eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle die für den Lebenszyklus eines Bauwerkes relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.“

Das bedeutet: BIM ist eine Methode, die mithilfe von digitalen Bauwerksmodellen die Planung, den Bau, die Instandhaltung und Wartung von Bauwerken ermöglicht. Die Bauwerksdatenmodelle stehen dabei allen Projektbeteiligten über eine zentrale Datenplattform zur gemeinschaftlichen Nutzung und Übersicht über alle nötigen Informationen zur Verfügung. Nach aktuellem Entwicklungsstand umfassen diese Informationen vor allem physikalische, funktionale sowie kosten- und zeitbezogene Eigenschaften des Bauwerks.

Durch den Einsatz der BIM-Methode im Straßenbau wird eine transparente und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten erreicht. Zudem ist eine genauere Erfassung von Mengen, Darstellung von Bauabläufen sowie ein verbessertes Projektverständnis durch die Aufbereitung der Planung als Visualisierungen möglich. Auf dieser Basis erfolgt im weiteren Projektverlauf eine transparente Steuerung von Terminen, Kosten und Qualität. Am Ende der Bauausführung sollen die während der Planung und Bauausführung gewonnenen Daten in einen digitalen Zwilling des Bauwerks überführt werden, der zur Wartung und Instandhaltung genutzt werden kann.

Der Masterplan BIM im Bundesfernstraßenbau führt für die Anwendung von BIM, u. a. die folgenden Vorteile auf:

• Wirtschaftlichkeit, Termin- und Kostenstabilität erhöhen: Der Einsatz von BIM im Straßenbau führt zu einer höheren Termin- und Kostenstabilität, da Planungsleistungen modellbasiert abgestimmt und qualitätsgesichert werden. Dies reduziert Risiken in der Bauausführung, senkt Baukosten und minimiert Terminverzögerungen. Durch den Einsatz von digitalen Zwillingen im Betrieb sollen zukünftig zusätzlich die Instandhaltungskosten über den Lebenszyklus der Bauwerke optimiert werden.
• Nachhaltigkeit optimieren: Der Einsatz von BIM im Straßenbau trägt zur Nachhaltigkeit bei. Bereits in frühen Planungsphasen ermöglicht BIM Analysen zur Ökobilanz und den Umweltauswirkungen von Infrastrukturprojekten. Im weiteren Projektverlauf kann auf dieser Basis die Nachhaltigkeit der Bauwerke über den kompletten Lebenszyklus betrachtet und optimiert werden.
• Kommunikation durch erleichterte Zusammenarbeit verbessern:
  • Der größte Vorteil der BIM-Methode liegt in der verbesserten Kommunikation aller Beteiligten, was Bauverzögerungen und Kostensteigerungen reduziert. Durch anschauliche Bauwerksdatenmodelle und eine vernetzte Arbeitskultur wird ein einheitliches Verständnis der Projektinhalte geschaffen, was die Planungs- und Ausführungsqualität steigert. Zudem ermöglichen die digitalen Modelle realitätsnahe Visualisierungen der Bauwerke, die die Öffentlichkeitsbeteiligung erleichtern und die Akzeptanz von Projekten erhöhen.
    
    Des Weiteren fordert der Masterplan BIM im Bundesfernstraßenbau die Einführung eines einheitlichen Datenmanagements für die BIM-Methode im Straßenbau, um zentrale Vorgaben für das Daten- und Informationsmanagement zu schaffen. Dies reduziert Redundanzen, erhöht die Datenkontinuität und ermöglicht einen medienbruchfreien Informationsfluss, was die Qualität der Datenbestände verbessert. Die Harmonisierung und Standardisierung der BIM-Implementierung erfordert bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen und offene Schnittstellen, um den reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten und den Implementierungsaufwand zu reduzieren. Gepaart mit einer Wissensvermittlung zur Anwendung von BIM sind dies die Erfolgsfaktoren für eine flächendeckende Nutzung der BIM-Methode und Erzielung der damit verbundenen Effizienzsteigerungen im Straßenbau.