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In einem Lagerhaus brennt und raucht es.
Brandschutzhelfer und Lithium-Ionen-Akkus: Gefahren erkennen und minimieren

Im Ernstfall sind gut geschulte Brandschutzhelfer die wichtigste Schutzmaßnahme in jedem Betrieb. Ihre Aufgaben reichen von präventiven Maßnahmen bis zur Evakuierung im Brandfall. Arbeitgeber müssen die ASR- und DGUV-Vorgaben beachten, um die Sicherheit aller Beschäftigten zu gewährleisten.

Die Bedeutung von Brandschutzhelfern

Brandschutzhelfer sind zentral im Umgang mit Bränden, insbesondere auch bei Elektrobränden. Eine fundierte Ausbildung ist entscheidend, damit sie im Brandfall kompetent handeln können. Brandschutzhelfer müssen Kenntnisse in der Evakuierung und der Handhabung von Löschmitteln besitzen. Regelmäßige Schulungen halten ihre Kompetenzen auf dem neuesten Stand und stärken das Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen. Wie viele Mitarbeiter bei Ihnen eine Brandschutzhelferausbildung absolviert haben müssen, erfahren Sie im Artikel.

Sonderfall Batteriebrand (Lithium-Ionen-Akku)

Die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien in Geräten wie Laptops, Tablets, Powertools und Elektrofahrzeugen findet immer mehr Verbreitung in den Unternehmen. Dies birgt jedoch Risiken wie Brände, Austreten von Gefahrstoffen und Explosionen. Die Brandgefahr besteht, wenn Akkus Mängel aufweisen oder unsachgemäß behandelt werden – dies gilt für den gesamten Lebenszyklus des Akkus: von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung. Mögliche Brandauslöser sind dabei:

  • Kurzschluss,
  • Mechanische Einflüsse,
  • Überladung,
  • Überhitzung,
  • Tiefentladung oder auch
  • Ungeeignete Ladegeräte.

Unternehmen sollten eine Risikobewertung und geeignete Brandschutzmaßnahmen basierend auf einer Brandrisikoanalyse festlegen. Ist z.B. ein Akku beschädigt, muss dieser schnell an einen sicheren Ort gebracht und gemäß dem Batteriegesetz entsorgt werden. Mitarbeiter sollten daher geschult werden, wie sie Akkus sicher transportieren, lagern und aufladen.

Was ist beim Aufladen der Batterien zu beachten?

Beim Aufladen von Batterien besteht ein erhöhtes Brandrisiko. Um Brände zu vermeiden, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Ein Ladegerät verwenden, das für den jeweiligen Akku geeignet ist.
  • Batterien auf keinen brennbaren Untergründen oder in der Nähe von entzündlichen Materialien aufladen. • Auf ausreichende Luftzirkulation und Wärmeableitung achten.
  • Den Ladevorgang stets im Auge behalten.

Was ist zu tun, wenn es dennoch zu einem Brand eines Lithium-Ionen-Akkus kommt?

In diesem Fall ist ein geeignetes Löschmittel zu verwenden. Darüber hinaus gibt es inzwischen spezielle Löschdecken zum Ersticken von Elektrobränden. Zudem sollten die betroffenen Lithium-Ionen-Akkus gefahrlos aus dem Gebäude entfernt werden können. Das sollte bei der Auswahl des Lager- bzw. Ladeortes mit berücksichtigt werden.

Die Rolle des Brandschutzhelfers bei der Brandverhütung

Brandschutzhelfer spielen eine zentrale Rolle in der aktiven Brandverhütung. Ihre Aufgaben umfassen nicht nur die regelmäßige Überprüfung von Räumen und Geräten auf mögliche Gefahrenquellen, sondern auch die Schulung der Beschäftigten zu sicherheitsrelevanten Themen. 

Praktische Tipps für Brandschutzhelfer zum Erkennen von Gefahrenquellen:

  • Achten Sie auf elektrische Geräte, die ungewöhnliche Geräusche machen oder überhitzen; solche Anzeichen können auf drohende Elektrobrände hindeuten. 
  • Halten Sie die Anzahl der beschäftigten Personen im Betrieb im Blick, um im Brandfall eine effektive Evakuierung zu gewährleisten. 
  • Halten Sie Ihr wissen, wie Sie im Notfall schnell reagieren können, auf dem aktuellen Stand. Kontrollieren Sie die Lagerstätten von Feuerlöschern oder Löschdecken.
  • Nutzen Sie regelmäßige Übungen, um Routine für den Ernstfall zu entwickeln.
  • Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach geeigneten Schulungen für sich und die Kollegen. 

Arbeitgeber sind verpflichtet, eine ausreichende Anzahl von Brandschutzhelfern zu benennen, um im Brandfall schnell und effizient handeln zu können. Dabei müssen mindestens 5% der anwesenden Mitarbeiter eine Brandschutzhelferausbildung absolviert haben. Wie viele Brandschutzhelfer für den jeweiligen Betrieb dann wirklich notwendig sind, wird in der jeweiligen Gefährdungsbeurteilung festgelegt. Das kann z.B. in kleinen Handwerksbetrieben sowie auf Montage befindlichen Mitarbeitern bedeuten, dass je nach Gefährdung alle Mitarbeiter als Brandschutzhelfer ausgebildet werden müssen. 

Die ASR und DGUV geben dabei klare Richtlinien vor, die sicherstellen, dass Brandschutzhelfer gut ausgebildet sind. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit ist die Evakuierung der Personen im Betrieb; dabei müssen sie als Evakuierungshelfer fungieren und Ruhe bewahren. Durch gezielte Maßnahmen können sie im Ernstfall Schlimmeres verhindern und wertvolle Hilfe leisten. Regelmäßige Schulungen halten das Wissen frisch und bereiten Brandschutzhelfer auf mögliche Fragen vor, die während eines Brandes auftauchen könnten. So tragen sie aktiv zur Sicherheit aller im Unternehmen bei.

Sofortmaßnahmen: Was tun, wenn ein Brand ausbricht?

Im Falle eines Brandes ist schnelles Handeln unerlässlich. Als Brandschutzhelfer sollten Sie sich der Notwendigkeit bewusst sein, Ruhe zu bewahren und den Brandherd sofort zu identifizieren. Zunächst ist es wichtig, die anwesenden Personen über die Gefahren zu informieren und gegebenenfalls Evakuierungshelfer zur Unterstützung hinzu zu ziehen. Nutzen Sie die bereitgestellten Löschmittel gemäß der DGUV-Vorschriften, um den Brand zu bekämpfen, sofern dies gefahrlos möglich ist. Achten Sie auf sichere Fluchtwege und stellen Sie sicher, dass alle Beschäftigten das Gebäude geordnet verlassen können. Informieren Sie umgehend die zuständige Notfallnummer oder Feuerwehr-Notruf über den Brandfall, damit Fachkräfte schnell eingreifen können. Schulungen aller Beschäftigten und regelmäßige Übungen tragen dazu bei, Ihr Wissen zu festigen und sicherzustellen, dass im Ernstfall jeder weiß, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Schulung und Weiterbildung für Brandschutzhelfer

Die Arbeitgeber sind verpflichtet, für umfassende Ausbildungen zu sorgen, um auf mögliche Brandfälle vorbereitet zu sein. In regelmäßigen Trainings sollten Brandschutzhelfer Kenntnisse über aktuelle Vorschriften erwerben. Sie lernen, potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen und effektive Maßnahmen zur Brandverhütung umzusetzen. Zudem wird ihnen beigebracht, wie sie im Notfall als Evakuierungshelfer agieren können, um die Sicherheit aller Personen im Unternehmen zu gewährleisten. Fragen zur praktischen Anwendung können in diesen Schulungen erörtert werden, um das Verständnis zu vertiefen. 

Darüber hinaus sollten alle Mitarbeiter mindestens einmal jährlich hinsichtlich Brandschutz sensibilisiert werden. Dafür eignen sich heutzutage fachspezifische E-Learnings zum Thema Brandschutz sowie regelmäßige Evakuierungsübungen. Letztlich trägt eine fundierte Ausbildung aller Mitarbeiter dazu bei, Risiken zu minimieren und im Brandfall schnell und effektiv Hilfe zu leisten. Getreu dem Motto der MORAVIA Akademie: Sicherheit durch Weiterbildung!

Seminarverweise

Literaturhinweis

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Inzwischen sind Lithium-Ionen-Batterien (LIB) aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Smartphones, Notebooks, elektrische Geräte mit Akku, Baumaschinen, Elektrostapler, E-Autos im betrieblichen Fuhrpark und viele mehr sind für uns jederzeit betriebsbereit. Vorausgesetzt, es erfolgt eine sachgerechte Handhabung. Bei technischen Mängeln oder fehlerhafter Handhabung können allerdings Defekte auftreten, die zum Batteriebrand und somit weitreichenden Konsequenzen führen. Deshalb wurde vor Kurzem die DGUV Information 205-041 herausgegeben. Die Schulung kombiniert die Ausbildung zum Brandschutzhelfer allgemein mit einer zusätzlichen Qualifikation, so dass Sie die Gefahren bei Lagerung und Transport frühzeitig erkennen und durch sachgerechten Umgang Brände verhindern können. Sollte es doch zum Brand kommen, wissen Sie, welche Maßnahmen umgehend zu ergreifen sind (ASR A2.2) um Personen- und Sachschäden zu minimieren.

Ab 189,00 €*
Inhouse
Sie erwerben in diesem Seminar alle relevanten Kenntnisse zum vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz – von den rechtlichen Grundlagen bis zu konkreten Maßnahmen in verschiedenen Gefahrensituationen. Anhand anschaulicher Beispiele erlernen Sie die Vorgehensweisen der Prävention, Rettung und Brandbekämpfung, um so den Brandschutzbeauftragten effektiv zu unterstützen. Als Arbeitgeber kommen Sie Ihrer Verpflichtung nach, Notfallmaßnahmen zu treffen (ArbSchG § 10), indem Sie Ihre Mitarbeiter zu Brandschutzhelfern ausbilden lassen.
 
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